14. Januar 2012
Wundertüte HG Hemau/Beratzhausen, noch vor Wochenfrist enttäuschte die Mannschaft beim Heimauftritt gegen den ESV, heute jedoch zeigte sich die Mannschaft von einer ganz anderen Seite. Beim auch in dieser Höhe völlig verdienten 38:25 (18:11) Heimsieg gegen die TS Herzogenaurach spielte die gesamte Mannschaft wie aus einem Guß. Vor allem in der Defensive arbeitete jeder Einzelne um Klassen besser als gegen Regensburg. Von Beginn an war man hellwach und übernahm beim 3:2 zum ersten Mal die Führung, welche man auch nicht mehr abgeben sollte. Matthias Anzinger ersetzte im Abwehrzentrum den verletzten Matthias Fochler. Gerade Anzinger war nach seiner langen Verletzung wieder ganz der Alte und führte auch im Angriff Regie. Die HG setzte sich ab der 10. Minute stetig Tor um Tor ab: 5:3, 8:4, 12:7. Dabei profitierte die Mannschaft von Trainer Kessner auch von der in der ersten Hälfte unverständlich harten Gangart der Franken, welche von den Erlanger Schiedsrichter meist auch geahndet wurde. Somit spielte Hemau immer wieder in Überzahl und übte so auch über den Schnellangriff kontinuierlich Druck gegen den Spezialistenwechsel des ohne Rückraumass Heimpel angetretenen Gastes aus. Die Fehlerquote der Schuhstädter stieg dadurch und die Tangrintler erspielten sich über überlegte Ballstafeten immer wieder prima Einwurfmöglichkeiten. Einen überragenden Tag erwischte als Vollstrecker der letzte Woche schmerzlich vermisste Kreisläufer Albert Anzinger. Über 16:9 und 17:10 wurden beim 18:11 die Seiten gewechselt.
Auch in Hälfte 2 lief es rund. Die Abwehr vor dem starken Olli Edenharter im Tor machte ihre Arbeit konzentriert weiter und vorne zog weiterhin das Duo Matthias Anzinger und Bo Kollmer geschickt die spielerischen Fäden. Bene Lindner überzeugte auf der vorgezogenen Abwehrposition. Jeder Gegentreffer des Gegners wurde praktisch postwendend egalisiert. Es war somit nur eine Frage der Zeit bis sich der an diesem Tag klar bessere HG Express noch weiter absetzen würde: 19:13, 23:15, 26:16. Alle Feldspieler trugen sich in die Torschützenliste ein, glänzten als Vorbereiter und ließen bis zum Schlusspfiff nicht locker. Es machte den Anschein, als wolle man sich den Frust der Vorwoche förmlich von der angekratzten Handballerseele werfen. Diese Einstellung und Marschroute mündete schließlich in einem 38:25 Kantersieg. Mit dieser mannschaftlichen Geschlossenheit und Konzentration müssen auch die kommenden Aufgaben angegangen werden, denn eines ist klar: Ein Blick auf die Tabelle lässt erkennen, dass in dieser verrückten Liga Jeder Jeden schlagen kann und der Abstiegskampf bis zuletzt wohl ultraspannend bleiben wird.
HG: Olli Edenharter (TW), Stephan Fochler (TW), Boris Kollmer 4/2, Stephan Obenhofer 2, Benedikt Lindner 7, Denis Vasold 4, Albert Anzinger 8/1, Martin Kaufmann 1, Dominik Ferstl 1, Matthias Anzinger 6, David Hillert 5/1
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