21. Mai 2014
In einer sogenannten Todesgruppe musste man sich gegen den amtierenden bayerischen Meister, den 4. und 6. der Bayernliga und den 2. der Landesliga Süd in der Bayernliga-Quali behaupten.
Am letzten Sonntag, früh morgens um 7.45 Uhr, brach ein kleiner Konvoi ins 200 km entfernte Günzburg auf. Pünktlich angekommen bereitete man sich auf das erste Spiel gegen den unbekannten Gegner München Ost vor. Die Trainer ermahnten die Jungs in der Kabinenansprache, sofort konsequent in der Abwehr und mit schnellem und druckvollem Spiel zu beginnen.
Es war ein Spiel zweier Mannschaften auf Augenhöhe, keines der beiden Teams konnte sich entscheidend absetzen. Bei einem Spielstand von 5:5 wurden die Seiten gewechselt.
Im zweiten Durchgang waren wir die klar stärkere Mannschaft mit den besseren Torchancen und gingen mit zwei Toren in Führung. Mitte der zweiten Hälfte konnte Leon von einem Gegenspieler nur mit einem rotverdächtigen Foul am Torwurf gehindert werden. Dies wurde zwar mit 2 Minuten bestraft, jedoch entschieden ab diesem Zeitpunkt die Unparteiischen für Spiel für uns. Im Gegenzug bekam Tim, ohne zuvor die Gelbe Karte gezeigt zu bekommen, zweimal hintereinander eine 2-Minuten-Strafe. Einmal wegen der wahrscheinlich harmlosesten Abwehraktion in diesem Spiel und einmal wegen Abstand bei einem Freiwurf, jedoch ohne vorher verwarnt zu werden. Bei dieser vierminütigen Unterzahl zog der Gegner wieder an uns vorbei und zum Schluss musste man sich gegen den späteren Turnierzweiten mit 9:8 geschlagen geben. Natürlich darf man Schuld nicht nur bei den Schiedsrichtern suchen. Bei neun toll herausgespielten, hundertprozentigen Torchancen ohne Verwertung liegt die Schuld zu einem großen Teil bei uns selbst. Trotzdem sollten die Schiedsrichter nicht mit an den Haaren herbeigezogenen Strafe ein Spiel entscheiden, was man auch im weiteren Verlauf des Turniers immer wieder zu spüren bekam.
Bei der Vorbereitung zum zweiten Spiel gegen den letztjährigen, bayerischen Meister Haspo Bayreuth, sprachen die Trainer in der Kabine an, dass der Gegner zwar nicht zu unterschätzen sei, man aber mit der gleichen Leistung, wie im Spiel zuvor, auf jeden Fall eine Chance hätte, das Spiel für uns zu entscheiden, und dass wir noch immer eine gute Platzierung im Turnier erreichen könnten.
Leider nahm sich die Mannschaft, mit Ausnahme von den Torhütern, eine komplette Auszeit. Vendal konnte nach fünf Minuten, aufgrund gesundheitlicher Probleme, nicht mehr an diesem Spiel teilnehmen. Dieser Ausfall läutete das Chaos ein. Der Gegner nutzte die Situation aus und nahm unsere körperlich unterlegenen Spieler kurz und keiner unserer Feldspieler konnte an die Leistung vom ersten Spiel anknüpfen. Zerknirscht gingen die Hemauer mit einer klaren Niederlage von 7:14 vom Platz.
Dem Turnierverlauf nach spielte man im dritten Spiel gegen den vermeintlich schwächsten Gegner Würm Mitte aus München. Im Tor stand nun Thomas, der im Spielverlauf 75% der Torwürfe hielt. Von Beginn an spielte unsere Jungs die gewohnte, gut stehende 3:3 Abwehr. Im Angriff konnte unser Team die eingeübten Spielzüge souverän umsetzen. Ein Lob muss man Philipp aussprechen, der Vendal auf der Halbposition hervorragend vertrat. Ab der zweiten Halbzeit konnte man es sich sogar leisten, Tim und Fabi auszuwechseln, um sie für das letzte Spiel zu schonen. Zum Schluss wurde ein, zu keiner Zeit gefährdeter Sieg mit 12:6 eingefahren und wieder konnten man nur staunen, wie sich eine Mannschaft in so kurzer Zeit um 180 Grad drehen kann.
Im letzten Spiel an diesem Tag spielte man nun gegen den späteren und bis dahin ungeschlagenen, Turniersieger Günzburg. Vor dem Spiel versprachen die Spieler erneut, ihre beste Leistung abzurufen und dieses Spiel für uns Trainer zu gewinnen.
Wieder befanden sich zwei gleichwertige Mannschaften auf dem Spielfeld, und die Zuschauer sahen das spannendste Spiel an diesen Tag, welches bis zur letzten Sekunde offen blieb. Dank guter Paraden von Daniel im Tor und einer gut agierenden, schnellen Mitte kam man immer wieder zu sehr guten Torchancen, die unsererseits leider nicht immer in Tore verwandelt werden konnten. Dadurch war man wieder einmal auf die Neutralität der Unparteiischen angewiesen und die dramatischsten 20 Sekunden in diesen Turnier begannen für unsere Hemauer. Beim Spielstand von 13:11 für uns, konnte Günzburg auf ein Tor verkürzen. Daniel nahm den Ball auf spielte ihn zu Fabi. Dieser brachte den Ball zügig zum Anwurfkreis. Es blieben noch 15 Sekunden. Der Schiedsrichter hob den Arm. Fabi spielte den Ball sofort zu Alex. Inzwischen stellte Günzburg auf Manndeckung um, Alex wurde behindert und spielte zu Fabi zurück, der Schiedsrichter pfiff Zeitspiel. Ein Gegenspieler nahm den Ball auf, passte zu seinem Mitspieler. Dieser „warf“ mit der Schlusssirene „unbehindert“ auf unser Tor und Dani parierte. Das Spiel war vorbei. „Sieg!“, dachten wir, doch der Unparteiische zeigte auf den 7 Meter Punkt ein Spieler von uns stand angeblich im Kreis. Der Siebenmeter wurde ausgeführt. Der Wurf ging an den unten linken Pfosten, prallte zurück und Daniel an den Fuß, Tor, Unentschieden 13:13. Beim Nachfragen wegen des Zeitspiels erklärte uns der Schiedsrichter, dass wir den Ball während des Spiels immer schnell nach vorne gespielt haben und eben zum Schluss, seiner Meinung nach, zu langsam.
Fazit:
Wir beendeten das Bayernliga Quali-Turnier mit einem 4. Platz. Gegen den Turnierzweiten mit einem Tor verloren und ein „gestohlener Sieg“ gegen den Turniersieger, der mit einem Unentschieden endete. Trotz Aussetzer im zweiten Spiel wäre bei anderem Ausgang der Spiele gegen den Ersten und Zweiten sogar der Turniersieg drin gewesen.
Danke an unsere Jungs für ein tolles Turnier und das geile Spiel, das ihr uns Trainern gewidmet habt!
Aufstellung: Daniel Keil (TW)+4, Jakob Gaßner (1/0), Vendel Racz (5/0, Niklas Lehner (5/0), Tim Vasold (10/5), Fabian Schweiker (5/0), Thomas Maußhammer (TW), Alexander Böhm (1/0), Leon Lindner (2/0), Philipp Scheler (12/0)
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