12. Februar 2012
Wirft man einen Blick auf das Tabellenbild nach diesem Spieltag in der BOL Ostbayern, dann wird einem die große Bedeutung des Heimsiegs gegen den HC Erlangen III schnell bewußt. Nach den Punktverlusten prakisch aller Mitkonkurrenten um die Nichtabstiegsplätze kann sich der HG Express zumindest vorübergehend etwas Luft im Abstiegskampf verschaffen. Die Dritte Mannschaft des Bundesligisten konnte in einem von beiden Abwehrreihen geprägten Kampfspiel knapp, aber verdient, mit 24:23 (11:9) besiegt werden. Die Franken boten dabei das erwartete handballerische Bild an: Aggressive, sehr variable 6-0 Abwehr mit pfeilschnellen Konterläufern und wenig Torgefährlichkeit aus dem gebundenen Spiel heraus. Hemau versuchte seinerseits mit einer ebenso aggressiven und hellwachen 5-1 – Abwehr ins Konterspiel zu kommen und gegen die körperlich unterlegenen Erlanger hinten nichts anbrennen zu lassen. Dies gelang in den ersten 20 Spielminuten mit Bravour. Den Erlangern fiel im Angriff nicht viel ein, und wenn sie doch mal einen ihrer Außen frei spielen konnten, hielt Olli Edenharter seinen Kasten sauber. So gelang dem Gast in den ersten 10 Minuten nur ein Tor, bis zur 20. Minute waren es dann 4. Hemau konnte jedoch aus der tollen Abwehrarbeit im Angriff zu wenig Kapital schlagen. Grund dafür war eine schwache Wurfausbeute bei klaren Torgelegenheiten. Beim Stand von 5:1 versäumte es die Kessner – Truppe so den Vorsprung noch weiter auszubauen. Erlangen zog die Auszeit und kam Mitte der ersten Hälfte vor allem über das Konterspiel besser in die Partie: 6:3, 9:6. Bis zum Halbzeitpfiff der beiden gut leitenden Neunburger Schiedsrichter verkürzte die junge Erlanger Mannschaft auf 11:9. In Hälfte 2 bot sich im Prinzip das gleiche Bild: Die Abwehrreihen ließen nicht viel zu und die Torhüter hielten ihren Kasten immer wieder mit guten Paraden sauber. Erlangen nutzte eine mehrminütige Überzahl aus, um den Rückstand auf 14:13 zu verkürzen. Doch immer wenn die Gäste am Ausgleich schnupperten hatte der HG Express mit den Rückraumspieler David Hillert und Boris Kollmer zwei Garanten für wichtige Tore. Hemau setzte sich Mitte der Halbzeit wieder auf 18:15 ab und konnte diesen Vorsprung bis 10 Minuten vor dem Ende konstant halten. Erst als Erlangen auf Manndeckung gegen einzelne Hemauer Rückraumspieler umstellte, geriet die Mission doppelter Punktgewinn vorübergehend noch einmal in Gefahr: 20:18, 21:19. Die Tangrintler zeigten jedoch, dass sie aus vergangenen Spielen gelernt haben und vermieden unnötige Hektik. Sie spielten die letzten 10 Minuten mit Geduld und Geschick immer nah am Zeitspiel herunter und wußten die gegnerischen Konter durch schnelles Ruckzugverhalten immer wieder zu unterbinden. Die Abwehr stand auch weiterhin seinen Mann, so dass es trotz offener Manndeckung der Franken nur noch zum 24:23 Anschlusstreffer 10 Sekunden vor dem Ende reichte. Letztendlich muss man festhalten, dass beide Mannschaften in der Defensive überzeugen konnten, im Angriff sehr viele Großchancen ungenutzt ließen und schließlich die Mannschaft mit der letztlich größeren Durchschlagskraft im Rückraum verdient gewonnen hat.
HG: Olli Edenharter (TW), Richard Häusler (TW), Boris Kollmer 5/2, Matthias Fochler 2, Stephan Obenhofer, Benedikt Lindner 2, Albert Anzinger 2/1, Martin Kaufmann 2, Matthias Anzinger 3/1, David Hillert 7, Denis Vasold, Dominik Ferstl 1, Ludwig Pilsl
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