Handball auf dem Tangrintel
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HG verpasst Sensation gegen OG Erlangen

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Mit dem Olympischen Gedanken Erlangen kam der mehrmalige und auch zukünftige Meister der BOL Ostbayern in die Tangrintel Halle. Diese war selbstredend wieder sehr gut gefüllt und es herrschte klasse Handballatmosphäre. Hätte man den beteiligten Hemauern den knappen 24:26 (10:14) Endstand vorausgesagt, wäre dies wohl mehr gewesen, als von vielen Spielern, Funktionären und Fans vor der Partie erwartet worden wäre. War man jedoch in der Tangrintelhalle anwesend und sah das Zustandekommen dieser Niederlage, so ist dieses Ergebnis schon mehr als ärgerlich. Doch wie immer der Reihe nach.

Der OG reiste mit drei Wechselspieler in die Oberpfalz und zeigte von Beginn an, mit welcher nicht unbedingt überraschenden Spielweise sie den Aufsteiger die Grenzen aufzeigen wollten: defensive 6-0 – Abwehr, behäbige Spielweise nach vorne und im gebundenen Spiel kamen die Franken immer wieder über Einzelaktionen zu Torabschlüssen. Die Heimmannschaft kam jedoch genauso so in die Partie, wie man sich das vorgestellt hatte. Aus einer funktionierenden Abwehr lief man Konter um Konter und ging nach 5 Minuten mit 3:0 in Führung. Torhüter Stephan Fochler hielt stark. Leider wurden klare Torgelegenheiten vergeben, ansonsten wäre ein noch höherer Anfangsvorsprung möglich gewesen. Erst nach 10 Minuten schlichen sich auch in der Verteidigung erste Unkonzentriertheiten ein. Der OG wäre nicht der OG, hätten die Spieler um Goalgetter Groß (7 Tore) diese Unzulänglichkeiten nicht eiskalt zur 6:7 Führung genutzt. Die HG verlor nun immer mehr an Stabilität und hielt sich jedoch mit großem Kampf und prima Einstellung bis zum Halbzeitpfiff der beiden bis dahin gut leitenden Schiedsrichtern im Spiel. Die Seiten wurden bei 10:14 gewechselt. In der Pause stellte Trainer Kessner klar, dass man nur aus einer starken Abwehr wie zu Beginn des Spiels wieder ins Konterspiel kommen und somit die langsame Rückwärtsbewegung der weit älteren Erlanger ausnutzen kann.

Nach der Umstellung auf 6-0 funktionierte der Abwehrverbund nach Wiederanpfiff dann auch wieder. Es entwickelte sich in den ersten 15 Minuten des zweiten Durchgangs ein offenes, ausgeglichenes BOL – Spiel zweier in ihrem Spielsystem komplett unterschiedlicher Mannschaften. Die Erlanger verteidigten mit all ihrer Erfahrung und Schlitzohrigkeit den 4 – 5 Tore Vorsprung souverän, wobei der HG Express niemals aufsteckte und immer auf seine Chance den Rückstand doch noch zu verkürzen geduldig wartete. Unnötige technische Fehler und vergebene Einwurfmöglichkeiten erschwerten dies jedoch über fast die gesamte Spielzeit. Beim Stand von 18:21, zehn Minuten vor dem Ende, setzte der Trainer des Außenseiters früh alles auf eine Karte und schickte seine Mannschaft in die offene Manndeckung. Dieser Schachzug brachte die konditionell deutlich angegriffenen OGler arg ins Wanken. Die Tangrintler verkürzten auf 20:21 und waren drauf und dran das Spiel zu drehen. Auch die Einwechslung von Torhüter Oliver Edenharter zeigte Wirkung. Das die Erlanger letztlich nicht fielen, hatte dann zwei vermeidbare Gründe: Zum einen wurden mehrere klare Tormöglichkeiten leichtfertigt vergeben. Dabei machten die jungen Hemauer alles richtig und liefen aus der Manndeckung Konter um Konter, nur der Ball wollte nicht ins Tor. Zum anderen reagierten die Betreuer des HG Express auf eine eindeutig falsche Freiwurfausführung des Gastes, welche einen 7m und eine 2min Strafe gegen die HG nach sich zog, sehr ungehalten und erhielten von den nun, aus Hemauer Sicht, zunehmend unglücklich leitenden Schiris eine 2 Minute Strafe, welcher 4 Minuten später sogar noch eine weitere Bankstrafe folgen sollte. Damit erwiesen die Trainer den Spielern natürlich einen Bärendienst, der den Schwung aus der Hemauer Aufholjagd verpuffen lies. Der OG legte in 6-4-Überzahl wieder auf 21:25 vor und entschied somit das Spiel zu seinen Gunsten. Sobald der HG Express wieder im 6-6 offene Manndeckung spielen konnte, verkürzte man schnell zum Endstand von 24:26.

Die HG Hemau/Beratzhausen vergab durch seine Schwächephase in Hälfte 1, der unglücklichen Wurfausbeute und der unprofessioniellen Undiszipliniertheiten auf der Bank einen möglichen Sieg. Dieses Paket an Unzulänglichkeiten wird von diesem Gegner natürlich gnadenlos bestraft. Trotzdem können die nie aufsteckenden Spieler um Mannschaftsführer Matthias Fochler erhobenen Hauptes ins nächste schwere Spiel gegen Forchheim gehen. Besonders hervorzuheben ist der Auftritt von Fabian Rauch, der über seine gesamte Einsatzzeit große Torgefahr ausstrahlen konnte.

HG Express: Stephan Fochler (TW), Oliver Edenharter (TW), Benedikt Macha (TW), Matthias Fochler 3, Stephan Obenhofer 3/1, Benedikt Lindner 1, Denis Vasold 1, Dominik Ferstl, Martin Kaufmann 2, Matthias Anzinger 1, Fabian Rauch 6, Jonas Malik, David Hillert 7/1

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