Nach zuletzt 3 Siegen in Folge mußten die Spieler der HG Hemau/Beratzhausen im Spiel gegen den SV Buckenhofen eine letztendlich klare und verdiente 23:30 Niederlage einstecken. Bereits beim Aufwärmen merkte man den Buckis ihre außergewöhnliche Motivation für dieses enorm wichtige Spiel an. Schließlich siegte gestern mit der HSG Nabburg/Schwarzenfeld ein direkter Konkurrent um den ersten Nichtabstiegsplatz. Somit mußten die durch Neuzugang Martin Noppenberger (Landesliga Nord TV Erlangen/Bruck) verstärkten Buckis dringend doppelt punkten. Hemau kam nur sehr schleppend in die Partie und erzielte erst nach knapp 8 Minuten ihren ersten Treffer zum 1:2. Dabei spielten die Franken bei Leibe keinen starken Handball. Als sich die Kessner Truppe Mitte der ersten Hälfte stabilisierte, reichte eine gute Abwehrleistung vor einem stark parierenden Benedikt Macha aus, um sich kontinuierlich bis auf 9:6 abzusetzen. Es bestand durchaus die Möglichkeit, diesen Vorsprung noch weiter auszubauen. Jedoch zeichnete sich von Beginn an eine gewisse Schwäche im Abschluss vor dem gegnerischen Gehäuse ab. Buckenhofen kämpfte sich jederzeit hoch motiviert wieder heran und verkürzte zum 10:9. Schließlich wurden die Seiten beim Stand von 13:12 gewechselt.
Knackpunkt in diesem Spiel sollten die ersten 5 Minuten nach Wiederanpfiff sein. Hemau kam gut aus der Kabine und erspielte sich 2 7m Strafwürfe. Sie wurden wieder einmal leichtfertigt vergeben. Diese immer wieder vergebenen klaren Tormöglichkeiten summierten sich nun so sehr, das die Tangrintler völlig aus dem Konzept kamen und die reifer wirkenden Buckis das Kommando über das Spiel gänzlich übernahmen. Buckenhofen nutzte die Gunst der Stunde und verpasste mit einfachen Toren der an diesem Tag nicht gerade wachen und konzentrierten Hemauer Mannschaft die entscheidenden Treffer zum kollektiven Knock-out. Beim Stand von 15:20 war die Partie komplett gekippt. Hemau hatte an diesem verbrauchten Tag auch nichts mehr hinzusetzen. Standhandball und ungewohnt große Lücken in der Defensive wurden von Wolf und Co. jederzeit eiskalt ausgenutzt. Buckenhofen hingegen blieb 60 Minuten konzentriert und siegte auch in dieser Höhe verdient mit 23:30. Zu dieser Niederlage des HG Expresses kam leider noch eine völlig unnötige, aber berechtigte Rote Karte für Matthias Fochler in der letzten Spielminute.
Nun gilt es in dieser Woche wieder aufzustehen, denn bereits nächsten Samstag kommt mit dem FC Neunburg der nächste schwere Gegner in die Tangrintelhalle.
HG Express: Oliver Edenharter (TW), Benedikt Macha (TW), Matthias Fochler 6, Ludwig Pilsl, Stephan Obenhofer 2/2, Benedikt Lindner 2, David Hillert 2/1, Albert Anzinger 1/1, Denis Vasold 2, Dominik Ferstl 2, Martin Kaufmann, Matthias Anzinger 6
7m HG 8/4 SV 7/6
Am kommenden Sonntag gastiert die HG Hemau/Beratzhausen um 16.00 Uhr beim SV Buckenhofen. Nach dem Derbysieg gegen Kelheim rangieren die Hemauer weiterhin auf einem sehr luxuriösen 4. Tabellenplatz der BOL Ostbayern. Auch die Buckis durften am letzten Wochenende gegen Forchheim zu einem Derby antreten und erkämpften sich nach hohem Rückstand noch ein sehr beachtliches 35:35 Unentschieden. Trotz des Punktgewinns sitzen die Franken weiterhin auf dem 11. Platz fest. Dieser würde den direkten Wiederabstieg in die Bezirksliga bedeuten. Von diesen Sorgen konnte sich der HG Express mit den zuletzt geholten Punkten praktisch verabschieden. Trainer Kessner warnt jedoch vor einem vorzeitigen „Auf die faule Haut legen“. Bevor nicht tatsächlich rechnerisch zu den Abstiegsplätzen nichts mehr geht, muß man in dieser verrückten Liga stets auf der Hut sein. Gerade im Spiel gegen eine Mannschaft wie Buckenhofen, welche bereits zum Punkten für den Klassenerhalt verdammt ist, erlebt man bei fehlender 100% iger Einstellung sehr schnell ein böses Erwachen. Noch dazu rüstet Buckenhofen für den Ligaerhalt fleißig auf: Rückraumspieler Noppenberger wechselte vom Landesligisten TV Erlangen-Bruck zurück zu seinem Heimatverein Buckenhofen und ist am Sonntag zum ersten Mal spielberechtigt. Des Weiteren schnürt seit dem letzten Wochenende Ex – 2. Ligaspieler und SV – Trainer Schindler wieder seine Handballschuhe und verstärkt seine eigene Mannschaft damit natürlich ungemein. Nimmt man jetzt noch hinzu, dass mit Rückraumspieler Wolf einer der besten Einzelkönner der Liga im Team der Schwarz-roten steht, ergibt sich daraus eine schlagkräftige Truppe, welche mit diesem Kader den Nichtabstieg wohl noch abwenden kann, wenn nicht muß. Die Spieler des HG Express müssen sich auf eine körperbetonte und konsequente Gangart der Hühnen im Buckenhofer Mittelblock einstellen und dürfen in der eigenen Defensive die körperlich klar überlegenen Franken nicht ins Rollen kommen lassen. Bei einem ähnlich couragierten und konzentrierten Auftreten wie zum Beispiel in Amberg, könnte auch in Buckenhofen der Hinspielerfolg wiederholt werden.
Nach dem grandiosen Auftritt vor Wochenfrist in Amberg gelingt dem HG Express ein glanzloser, jedoch letztlich klarer Heimsieg gegen den ATSV Kelheim. In diesem Derby tat sich der Tabellenvierte lange schwer, um dann doch den Tabellenletzten mit 31:22 noch deutlich zu distanzieren. Eigentlich war alles so, wie man es erwartet und auch erhofft hatte: Eine volle Tangrintelhalle, tolle Derbystimmung, regionales Fernsehen und selbst der Gast überraschte in seiner Spielweise keineswegs. Kelheim verstand es von Beginn an seine Angriffe über lange Ballpassagen aufzuziehen, bevor man dann man meist über Einzelaktionen aus dem Rückraum oder Links Außen Ipfelkofer den Torabschluss suchte. Nichts vor dem man sich hätte fürchten müssen, denn darauf bereitete Trainer Michael Kessner seine Mannschaft die Woche über vor. Leider war in den ersten 30 Minuten ein weiterer Faktor wie erwartet bzw. befürchtet: die mangelnde Konzentration und Einstellung zum scheinbar unterlegenen Gegner. Co – Trainer Reinhard Lindner prophezeite bereits am Donnerstag: „Wir werden am Samstag eine schlechte erste Halbzeit spielen, da es sehr schwer sein wird, den Spagat zwischen krasser Außenseiter beim Tabellenführer Amberg und Favoritenrolle gegen Tabellenschlußlicht Kelheim zu schaffen.“ Und genau so kam es dann auch. Die ansonsten so sattelfeste Abwehr ließ die Kelheimer Spieler immer wieder frei gewähren und brachte in der ersten Halbzeit kaum eine Hand an den gegnerischen Ball. So konnte Kelheim stetig in Führung gehen und diese praktisch bis zur Halbzeit behaupten: 0:2, 4:4, 4:7, 6:9. Selbst als beim 10:10 der vielumjubelte Ausgleich gelang, konnte keine Wende herbeigeführt werden. Viele leichte Fehler im Angriff, insgesamt 4 vergebene Siebenmeter und nie aufsteckende, ihre Chance witternde ATSV – Spieler verhinderten dies. Nachdem die Unparteiischen beim Stand von 13:14 zur Halbzeit gepfiffen hatten, war man sich in der Kabine einig: Sollte man nicht schnell die richtige Einstellung zum Spiel finden, erlebt man heute eine riesige Enttäuschung und verschenkt zwei fest eingeplante Punkte.
Dementsprechend motiviert kam der HG Express aus der Kabine und ging postwendend mit 15:14 in Führung. Vor allem die Defensive zeigte sich nun endlich von seiner gewohnt aufmerksamen und aggressiven Seite und sollte nur noch standesgemäße 8 Gegentore zulassen. Großen Anteil an der sich anbahnenden Wende im Spiel der Tangrintler hatte Torhüter Oliver Edenharter, der immer wieder gute Einwurfmöglichkeiten der Kelheimer entschärfen konnte. Dies gab seinen Vorderleuten endlich die notwendige Sicherheit. Über ein zwischenzeitliches 18:18 baute die HG Hemau/Beratzhausen ihren Vorsprung nun kontinuierlich aus und ließ ab Minute 45 keinen Zweifel mehr über den Sieger dieser Partie aufkommen (25:19, 29:22). Im Spiel nach vorne übernahmen vor allem Matthias Anzinger und Benedikt Lindner Verantwortung und bestraften die sich nun häufenden Kelheimer Fehler mit Tempogegenstößen oder Anspielen an den Kreis. Der erhoffte Glanz der Vorwoche blieb jedoch leider für die vielen Fans an diesem Wochenende aus. Das Endergebnis von 31:22 ist sicherlich an diesem Tag auf Grund des Spielverlaufs um das ein oder andere Tor zu hoch ausgefallen. Dies ändert jedoch nichts an dem schließlich überlegenen und verdienten Derbysieg der HG.
Belohnung ist weiterhin der überragende 4. Tabellenplatz in der Bezirksoberliga Ostbayern!
HG Express: Stephan Fochler (TW), Oliver Edenharter (TW), Matthias Fochler 1, Ludwig Pilsl 1, Stephan Obenhofer, Benedikt Lindner 6, David Hillert 4/1, Denis Vasold, Albert Anzinger 4, Dominik Ferstl 4/3, Martin Kaufmann 1, Matthias Anzinger 9/3, Fabian Rauch 1
7m: HG 11/7 ATSV 2/2 2min: HG 6 ATSV 6
Wie sich die Zeiten doch ändern: Während der letztjährige Meister der Bezirksliga Ost ATSV Kelheim mit 2:22 Punkten akut abstiegsgefährdet ist, steht der Vizemeister HG Hemau/Beratzhausen mit 17:9 Punkten auf dem 4.Platz der Bezirksoberliga Ostbayern. Auch ohne Rechenschieber sind die Vorzeichen für dieses, wie immer von allen Seiten heiß erwartete Aufeinandertreffen, der nur durch 18km voneinander getrennten Vereine, klar definiert: Der HG Express kann mit einem Sieg den Abstieg wohl endgültig ad acta legen, Kelheim hingegen ist defenitiv zum Siegen verdammt, möchte man nicht den letzten Anschluss ans rettende Ufer verlieren. Die Mannschaft von Ex – ATSV Trainer Michael Kessner geht zum ersten Mal in der Derbygeschichte beider Vereine als Favorit in die Partie. In den letzten zwei Jahren ging trotz Außenreiterrolle keines der Pflichtspiele gegen die Donaustädter verloren. Nach dem überragenden Auftritt seiner Mannschaft am letzten Wochende beim 34:33 Sieg in Amberg wäre wohl alles andere als ein Heimsieg ein herbe Enttäuschung, denkt zumindest die breite Öffentlichkeit.
Doch gerade darin sieht das Trainerduo Kessner/Lindner die große Gefahr und stimmt dieser Meinung keinesfalls zu. Jedes Spiel muß erst einmal gespielt werden, gerade in dieser verrückten Liga, in der vom ersten Spieltag an, Jeder Jeden schlagen konnte. Und daran hat sich bekanntlich nichts geändert, wie man letztes Wochenende zum Glück selbst erfahren durfte. Der ATSV Kelheim hat sich noch keineswegs aufgegeben und klammert sich tapfer an den letzten Strohhalm. Dies bewies der letzte Auftritt gegen die hocheingeschätzte Mannschaft vom VFB Forchheim, als man erst nach Verletzungspech und einem respektablen 11:11 Halbzeitstand den Gast gewähren lassen mußte. Trainer Hackelsperger spricht von einer deutlichen Leistungssteigerung und einem Aufwärtstrend, was im Vorfeld eine gehörige Portion Optimus für dieses brisante Spiel erkennen lässt. Prunkstück des ATSV ist hierbei die Defensive, welche mit dem Torhüterduo Rappl und den aus der Reserve reaktivierten Robin Fehse einen starken Rückhalt besitzt. Außerdem stehen mit Christian Müller, Tom Prudil und Björn Jessen weitere erfahrene Abwehrrecken in den Reihen der Kelheimer. Ergänzt wird dieses Abwehrbollwerk von schnellen jungen Spielern. Aus dieser wieselflinken und konsequent geführten Defensive versteht es die Mannschaft immer wieder schnell in die Vorwärtsbewegung zu kommen. Darüber hinaus überzeugen vor allem Stefan Ipfelkofer und Markus Bräutigam im gebundenen Angriffsspiel immer wieder mit starken Einzelaktionen. Bleibt abzuwarten, ob Hackelsperger noch den ein oder anderen Trumpf aus der Reserve aus dem Ärmel zieht. Der HG Express hingegen muß an die Leistung in Amberg anknüpfen und versuchen, hinten dicht zu machen, damit man vorne nicht zu sehr unter Druck gerät. Dabei wird wieder viel von der Einstellung und der eigenen Überzeugung abhängen, dieses Derby für sich entscheiden zu können. An beiden Faktoren mangelte es den Hemauern in den letzten Spielen definitiv nicht. Kann man dem Kelheimer Kampf über 60 Minuten erwidern und die eigene Fehlerquote gering halten, sollte die bessere Spielanlage auf Seiten des HG Expresses liegen. Personell bleibt die Lage zu Beginn der Trainingswoche angespannt, da viele Spieler weiterhin beruflich nicht zur Verfügung stehen oder gesundheitlich angeschlagen sind.
Es ist also angerichtet für das Derby in der Tangrintelhalle. Den gewohnten Rahmen bildet hoffentlich wieder das tolle Hemauer Handballpublikum…