Zu ungewohnter Heimspielzeit empfängt die HG Hemau/Beratzhausen am Sonntag um 15:45 Uhr die Mannschaft vom SV Buckenhofen. Die Buckis sind neben dem HG Express und dem ATSV Kelheim der dritte Aufsteiger in die BOL Ostbayern. Nach dem überraschend deutlichen Sieg nach nur durchschnittlicher Mannschaftsleistung im Derby gegen Kelheim benötigt man gegen die Franken eine deutliche Leistungssteigerung, um eine Chance auf etwas Zählbares zu haben. Auch wenn die Buckis ihr Derby gegen den VFB Forchheim letztes Wochenende verloren haben, weiß Trainer Kessner sehr wohl, welche körperliche Übermacht da auf sein Team zu rollen wird. Nach mehreren Spielbeobachtungen muss man den Gast durchaus zu den stärkeren Mannschaften in der BOL zählen. Vor allem ihre körperliche Präsenz und das hohe Spieltempo über 60 Minuten ist beeindruckend und bildete bereits in der souveränen, immerhin ungeschlagenen Aufstiegssaison die Grundlage für das erfolgreiche Auftreten der Schindler – Truppe. Der HG Express benötigt definitiv einen weiteren Sahnetag um dem SV über 60 Minuten Paroli bieten zu können. Zum Glück kann man nach dem überraschenden Saisonstart selbstbewußt und befreit aufspielen, um vielleicht dem nächsten, scheinbar übermächtigen Gegner ein Schnippchen zu schlagen.
Am ersten Heimspieltag der weiblichen B-Jugend wurde dem jungen Team vom Trainerduo Ludwig Pilsl und Sandra Rauch deutlich die Grenzen aufgezeigt. Gegen den ASV Cham verlor man verdient mit 5:24 (2:12). Von Beginn an wurde klar, dass die Hemauer mit den Chamern nicht wirklich mithalten konnten. Viele technische Fehler auf Hemauer Seiten führten zu Kontern und schnellen Gegentoren. So stand es bereits zur Halbzeit 2:12 und die Partie war gelaufen. In der zweiten Hälfte in etwa das gleiche Bild. Einfache Ballverluste führten zu einfachen Toren für den Gegener. Einzig und allein Torhüterin Sophie Bucher verhinderte mit guten Paraden eine höhere Niederlage. Auf Hemauer Seiten waren heute nur zwei Spielerinnen im B-Jugendalter anwesend (Jahrgang 95), wobei der Rest allesamt noch C-Jugend spielen dürfte. Auf Chamer Seiten zeigte sich die Routine der älteren Spielerinnen (4 x 94, 3 x 95), wobei dies auch nicht als Entschuldigung für die überaus schwache Leistung gelten darf.
Aufstellung: TW Sophie Bucher (+3), TW Anna Fichtel, Elsa Rau (3/2), Melissa Kutschke (1), Marie Hardt (1), Elisa Pickl, Andrea Peter, Sarah-Lou Dietl, Franziska Schuderer.
Trainer Kessner deklarierte die Partie gegen seinen ehemaligen Verein und unmittelbaren Konkurrenten im Abstiegskampf während der Woche zum „8 Punkte Spiel“ und genau so motiviert und auf die ATSVler eingestellt, trat seine Mannschaft dann auch auf. Dies führte letztlich zu einem auch in dieser Höhe verdienten 27:18 Sieg im Hexenkessel von Kelheim. Die 300 Zuschauer, davon über die Hälfte aus Hemau, sahen ein von Beginn an einseitiges Spiel. Die Tangrintel setzten die Vorgaben prima in die Tat um und legten ihr Hauptaugenmerk auf die eigene Defensive und das schnelle Rückzugsverhalten gegen die gefürchteten Kelheimer Gegenstöße. So setzte man sich nach 0:1 Rückstand im Laufe der ersten Viertelstunde über 3:1 auf 7:2 ab. Vor allem Rechts Außen Denis Vasold erzielte in der Anfangsphase wichtige Tore, wobei er immer wieder geduldig und mit Übersicht freigespielt wurde. Einziger Kritikpunkt an diesem Samstag Abend war die mangelhafte Chancenverwertung der gesamten Hemauer Mannschaft. Nur diese ermöglichte es dem Heimverein auf 7:5 zu verkürzen und das Spiel Mitte der ersten Hälfte offen zu halten. Nachdem sich der HG Express wieder etwas gefangen hatte und Kelheim viele technische Fehler produzierte, setzte sich die junge Hemauer Mannschaft prompt erneut auf 5 Tore zum 13:8 Halbzeitstand ab. Auch in Hälfte 2 das gleiche Bild: Der HG Express klar überlegen, jedoch mangelhaft in der Chancenauswertung und die Kelheimer sichtlich bemüht den Anschluss herzustellen. Beim Stand von 18:10 nach 40 Minuten sah alles nach einem überraschenden Kantersieg des Außenseiters aus dem Tangrintel gegen den letztjährigen Bezirksligameister vom Trainerduo Hackelsperger/Prudil aus. Doch die Hemauer hatten die Rechnung ohne dem Kelheimer Torhüter Weigt gemacht. Er avancierte nun zum besten Mann auf dem Parkett und hielt minutenlang alles was auf seinen Kasten kam. Hemau erspielte sich reihenweise freie Einwurfmöglichkeiten und scheiterte oft schon durchaus kläglich am ATSV Torhüter. So verkürzte die Heimmannschaft nochmals auf 18:14, ohne jedoch den HG Express ernsthaft in Gefahr zu bringen. An diesem Tag reichte es einfach in der eigenen Verteidigung konzentriert zu arbeiten und vorne eine mäßige Vorstellung abzuliefern, um schließlich hoch verdient mit 27:18 als Sieger vom Feld zu gehen. Herauszuheben aus einer ingesamt geschlossenen, jedoch bei Leibe nicht überragenden Mannschaftsleistung sind neben Torhüter Stephan Fochler vor allem die rechten Flügelspieler Vasold und Ferstl, die mit ihren 7 Toren einen großen Anteil am deutlichen Sieg hatten. Bemerkenswert ist zu dem die Leistung von Bene Lindner, der sich beim Aufwärmen am Oberschenkel verletzte und trotz dieser schmerzhaften Beeinträchtigung 7 Tore beisteuern konnte.
Für das Trainerduo Kessner/Lindner war jedoch sofort nach dem Spiel eines klar: Bei aller Freude über diesen sensationellen Saisonstart ist dies nur eine Momentaufnahme. Es gilt weiterhin nur eine Devise: Punkte gegen den direkten Wiederabstieg zu sammeln, wann immer sich die Möglichkeit dazu ergibt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger…
HG Express: Stephan Fochler (TW), Oliver Edenharter (TW), Matthias Anzinger 2, Matthias Fochler, Ludwig Pilsl, Stephan Obenhofer 1, Benedikt Lindner 7, David Hillert 6/1, Denis Vasold 5, Albert Anzinger 1, Dominik Ferstl 2, Boris Kollmer 2/1, Thomas Paßberger 1
7m: HG 2/2 ATSV 4/3
Zeitstrafen: HG 5 ATSV 1
Nach drei vermeintlichen Topmannschaften der Liga trifft die HG Hemau/Beratzhausen mit dem ATSV Kelheim auf einen Gegner mit dem selben Ziel wie die Tangrintler: Klassenerhalt. Anpfiff in der Kelheimer Dreifachturnhalle ist am Samstag um 18.00 Uhr. Trotz der unerwarteten 4:2 Punkten aus den ersten drei Bezirksoberligaspielen wird es in Kelheim wohl eine wahre Mammutaufgabe, das Punktekonto auf der Habenseite weiter aufzustocken. Die Niederbayern haben zwar ihre beiden ersten Partien verloren, doch hungrige Löwen sind ja bekanntlich besonders gefährlich. Gerade gegen den Ligaprimus vom ESV Regensburg zeigten die ATSVler über weite Strecken, wozu sie im heimischen Hexenkessel fähig sind. In Punkto Erfahrung hat der ATSV die klar besseren Karten: mit Ex-Bayernligaspieler Stephan Ipfelkofer, BOL Urgestein Björn Jessen und den ebenso erfahrenen Tom Prudil und Christian Müller stehen in den Reihen vom Trainerduo Hackelsperger/Prudil Spieler, die solche Drucksituationen bereits mehrfach erlebt haben und sicherlich wissen, damit umzugehen. Auf Seiten des HG Expresses liegt der Vorteil des freien Aufspielens, da man ja bereits vier Punkte gegen den Abstieg gehamstert hat. Leider muss das Trainerteam Kessner/Lindner momentan auf einige wichtige Spieler verzichten und konnte die Woche über auch nur mit einer dezimierten Mannschaft trainieren. Bleibt also abzuwarten, ob es den Hemauern gelingt, das gefürchtete Kelheimer Tempospiels über weite Strecken unter Kontrolle zu halten und wie in der Vorsaison die berühmte Tagesform entscheiden wird.