Nach drei vermeintlichen Topmannschaften der Liga trifft die HG Hemau/Beratzhausen mit dem ATSV Kelheim auf einen Gegner mit dem selben Ziel wie die Tangrintler: Klassenerhalt. Anpfiff in der Kelheimer Dreifachturnhalle ist am Samstag um 18.00 Uhr. Trotz der unerwarteten 4:2 Punkten aus den ersten drei Bezirksoberligaspielen wird es in Kelheim wohl eine wahre Mammutaufgabe, das Punktekonto auf der Habenseite weiter aufzustocken. Die Niederbayern haben zwar ihre beiden ersten Partien verloren, doch hungrige Löwen sind ja bekanntlich besonders gefährlich. Gerade gegen den Ligaprimus vom ESV Regensburg zeigten die ATSVler über weite Strecken, wozu sie im heimischen Hexenkessel fähig sind. In Punkto Erfahrung hat der ATSV die klar besseren Karten: mit Ex-Bayernligaspieler Stephan Ipfelkofer, BOL Urgestein Björn Jessen und den ebenso erfahrenen Tom Prudil und Christian Müller stehen in den Reihen vom Trainerduo Hackelsperger/Prudil Spieler, die solche Drucksituationen bereits mehrfach erlebt haben und sicherlich wissen, damit umzugehen. Auf Seiten des HG Expresses liegt der Vorteil des freien Aufspielens, da man ja bereits vier Punkte gegen den Abstieg gehamstert hat. Leider muss das Trainerteam Kessner/Lindner momentan auf einige wichtige Spieler verzichten und konnte die Woche über auch nur mit einer dezimierten Mannschaft trainieren. Bleibt also abzuwarten, ob es den Hemauern gelingt, das gefürchtete Kelheimer Tempospiels über weite Strecken unter Kontrolle zu halten und wie in der Vorsaison die berühmte Tagesform entscheiden wird.
Es klingt wohl komisch, aber im Duell des Aufstiegsaspiranten aus Schwarzenfeld und dem Aufsteiger aus Hemau verschenkte der Außenseiter einen möglichen Punktgewinn im Schwarzenfelder Sportpark kläglich. Bei der 17:21 Niederlage hatte nämlich 35 Minuten die HG alles im Griff und führte 13:9. Der HG Express war von zwei schwachen Mannschaften in der ersten Halbzeit klar das bessere Team, mit der klareren Spielanlage und dem nötigen Tempo im Spiel. HG Torhüter Bene Macha zeigte in den ersten 20 Minuten eine starke Leistung, mußte dann jedoch leider mit einer Knieverletzung weichen. Oli Edenharter knüpfte hinter einer gut aufgelegten Verteidigung an die Leistung von der Vorwoche an. So versäumte man es bei einer Vielzahl von Einwurfmöglichkeiten, sich deutlicher abzusetzen. Beim Stand von 11:9 wurden die Seiten gewechselt. Auch zu Beginn der zweiten Hälfte deutete alles auf eine weitere Überraschung der jungen Hemauer hin. Trotz wieder vergebenen Großchancen setzte man sich in Minute 35 zum 13:9 Zwischenstand ab. Schwarzenfeld wechselte nun den Torhüter. Dies sollte eindeutig die Wende im Spiel bringen. Martin Strejic vernagelte seinen Kasten, die Abwehr der insgesamt enttäuschenden Gastgeber steigerte sich und der HG Express begann urplötzlich Nerven zu zeigen. Leichte, völlig unnötige Ballverluste, katastrophales Überzahlspiel und eine Trefferquote von 0% führten dazu, dass Hemau über 10 Minuten keinen Treffer erzielte und Schwarzenfeld seinerseits über einfache Gegenstöße Tor um Tor verkürzte und schließlich mit 13:15 in Führung ging. Hemau fing sich jetzt kurzzeitig wieder, doch dies reichte nicht mehr sich aus dem tiefen Loch der Minuten 35 – 45 zu ziehen. Somit beenden die beiden Neutraublinger Unparteiischen die Partie beim Stand von 17:21 für den Favoriten. Sicherlich rechnete jeder vor dem Spiel mit einem Sieg der Heimmannschaft, doch wie dieser nun zu Stande kam ist aus Hemauer Sicht mehr als ärgerlich. Wieder einmal wurden zum Beispiel 4 7m vergeben. Am nächsten Wochenende bedarf es einer enormen Leistungssteigerung, um dem Ex – Landesligateam aus Amberg Paroli bieten zu können.
HG Express: Benedikt Macha, Oliver Edenharter, Matthias Anzinger, Martin Kaufmann 3, Matthias Fochler 1, Ludwig Pilsl, Stephan Obenhofer, Benedikt Lindner 3, David Hillert 5, Denis Vasold, Albert Anzinger 3, Dominik Ferstl 3/2, Thomas Paßberger
7m: HG Express 2/6 FCS 6/7
2min: HG Express 2, FCS 5 + Disqualifikation mit Bericht gegen J. Strejic
Gleich im ersten Auswärtsspiel geht es zu einem der engsten Titelaspiranten nach Schwarzenfeld. Anwurf ist am Samstag um 17.15 Uhr im Schwarzenfelder Sportpark. In Schwarzenfeld ist Vieles neu und Einiges alt. Neu sind der Trainer aus Schwandorf, der Kreisspieler (kam aus Oberviechtach) und Torhüter Feldbauer ist aus Amberg zurückgekehrt. Unverändert bleibt, dass mit den Strejic – Brüdern zwei starke Tschechen auf der Platte stehen, dass Gschrei weiterhin die Halb Rechte Position bekleiden wird und dass Schwarzenfeld einen sehr körperbetonten, schnörkellosen Handball spielen wird. So zumindest die Vorschusslorbeeren, welche dem Team voraus eilen. Für den HG Express bedarf es wohl einen weiteren Sahnetag, um nicht unter die Räder zu kommen. An Selbstvertrauen dürfte es nach dem überraschenden Auftakt gegen Herzogenaurach zumindest nicht fehlen.
Wer hätte das gedacht? Die HG Hemau/Beratzhausen besiegt überraschend den letztjährigen Vizemeister der BOL aus Herzogenaurach mit 25:24 (11:15). Nach einem echten Krimi in der Tangrintelhalle sorgte somit gerade der große Außenseiter dieser BOL – Spielzeit nach einer klasse 2. Halbzeit für die erste richtige Sensation. Doch der Reihe nach. Herzogenaurach erwischte den besseren Start zweier sehr jungen Mannschaften und führte nach 10 Minuten mit 2:4. Bereits jetzt wurde deutlich, dass es sehr wichtig sein würde, den gegnerische Mittelmann Hirning unter Kontrolle zu halten, wollte man etwas Zählbares erreichen. Dieser übte immer wieder gewaltigen Druck auf den Hemauer Mittelblock aus und setzte dann geschickt seine Nebenleute in Szene. Die Abwehr um Organisator Matthias Fochler machte ihre Sache jedoch Mitte der ersten Hälfte sehr gut und lies dann nur noch wenig zu. Vorne organisierte in den ersten 20 Minuten Benedikt Lindner den Hemauer Angriff und brachte immer wieder seine Nebenleute mit einfachen Laufwegen in vielversprechende Wurfpositionen. Dann gab Matthias Anzinger sein Comeback auf der Spielmacherposition und wußte ebenfalls zu überzeugen. Leider gingen die Hemauer allzu sorglos mit ihren Chancen um und ermöglichten den Franken eine stetig anhaltende 2-3 Tore Führung (6:8, 8:11). Als jetzt auch noch innerhalb 3 Minuten 3 berechtigte Zeitstrafen gegen den HG Express verhängt wurden, zeigte die TS ihre Klasse und nutzte dies zum zwischenzeitlichen 10:15. Hemau konnte bis zum Halbzeitpfiff noch auf 11:15 verkürzen und hatte sicherlich Glück, dass auch die Herzogenauracher einige gute Chancen ungenutzt ließen.
Zu Beginn des zweiten Spielabschnittes kamen die Tangrintler wacher und aggressiver als die Spieler von Gästecoach Ben Ljevar aus der Kabine. Sie verkürzten Tor um Tor auf 14:15 und sorgten so für echte Handballstimmung unter den zahlreichen Hemauer Zuschauern. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch zweier überraschender Weise an diesem Tag gleichwertiger Mannschaften. Dabei versäumte es der HG Express immer wieder endlich mal den verdienten Ausgleich zu schaffen: 14:17, 16:18, 18:19, 19:20, 21:22. Als dann schließlich beim Stand von 22:22 die Sensation möglich schien, kochte die Halle endgültig am Siedepunkt. Der Abwehrverbund des HG Expresses steigerte sich immer mehr, gestützt von einem in den letzten 10 Spielmiuten überragenden Torhüter Oliver Edenharter. Dazu zeigte nun Matthias Anzinger wie wertvoll er für die Mannschaft ist und organisierte das Angriffsspiel mit viel Übersicht. So wurden mit Stephan Obenhofer und David Hillert zwei Rückraumspieler im Laufe der zweiten Hälfte immer wieder toll in Szene gesetzt und hatten mit ihren Toren großen Anteil an der spannenden Schlußphase. 75 Sekunden vor Schluß, beim Stand von 24:24, war Herzogenaurach im Angriff. Dieser führte jedoch nicht zum Torerfolg und Trainer Kessner konnte 30 Sekunden vor dem Schlusspfiff noch eine Auszeit nehmen. Matthias Anzinger instruierte seine Mitspieler, welcher einstudierte Laufweg zum entscheidenden Tor führen sollte. Und tatsächlich: Der überragende David Hillert versenkte den letzten Wurf des Spiels 8 Sekunden vor dem Ende zum viel umjubelten 25:24, der einzigen Führung im gesamten Spiel.
Trainer Michael Kessner konnte mit dem Auftritt seiner gesamten Mannschaft überaus zufrieden sein. Vor allem überraschte der HG Express mit taktischer Disziplin. Jedoch ist es nun umso wichtiger den Blick für die Realität nicht zu verlieren: Dies waren 2 Punkte gegen den Abstieg, nicht mehr und nicht weniger.
HG Express: Oliver Edenharter (TW), Benedikt Macha (TW), Matthias Anzinger 4, Martin Kaufmann, Matthias Fochler 4, Ludwig Pilsl 1, Stephan Obenhofer 4/1, Benedikt Lindner, David Hillert 9/3, Denis Vasold 1, Albert Anzinger 1, Dominik Ferstl, Boris Kollmer 1/1
7m: Hemau 8/5 TS 7/6
2min: Hemau 5 TS 7